Weil Klimaschutz eine internationale Herausforderung ist – einerseits – und wir wissen, wie wichtig es ist, immer wieder einen neugierigen Blick über den Tellerrand zu werfen – andererseits – sind wir stolz, dass wir 2019 Teil eines Austauschprogramms des Auswärtiges
Amts sein durften. Ziel war es, Umwelt- und Klimaschutz auf interkultureller Ebene voranzutreiben und neue Sichtweisen auf Herausforderungen und Lösungen zu entwickeln.
Die Fördermaßnahme hat es uns erlaubt, unser Wissen weit über die europäischen Grenzen heraus zu streuen– und gleichzeitig natürlich auch, von Umweltaktivist*innen zu lernen, die ihre Botschaften und Aktionen unter völlig anderen, in vielen Belangen sicher auch schwierigeren, Voraussetzungen verbreiten. Die Rede ist von Aktivist*innen, die sich in den zwei St. Petersburger Vororten Pushkin und Gatchina für ein größeres Umweltbewusstsein einsetzen.
Um neues Wissen besonders praxisnah umsetzen zu können, fand der Austausch in beide Richtungen statt: Im Mai war eine Gruppe Aktivist*innen aus St. Petersburg in München zu Gast, um sich einen Eindruck vom Streetlife Festival auf der Ludwig- und Leopoldstraße zu machen. Dort halfen sie dem Green City Team nicht nur tatkräftig beim Aufbau, sondern stellten ihre Iniative an einem eigenen Stand auch den Münchner*innen vor und konnten so mit ihnen ins Gespräche kommen. Neben dem Streetlife Festival besuchten die Aktiven aus Russland Projekte im Münchner Stadtgebiet, zum Beispiel Gemeinschaftsgärten und den Giesinger Grünspitz, und statteten der Green City AG einen Besuch ab.
Im September folgte schließlich der Gegenbesuch. Dafür gab es sogar ein ganz konkretes Projekt: Das Streetlife Festival, das wir bereits seit dem Jahr 2000 in München veranstalten, fand im September in Pushkin und Gatchina statt. Ein großer Erfolg – weil es zuvor nicht gelungen war, die Stadtverwaltung von der Idee einer solchen alternativen Raumnutzung zu überzeugen. Die beiden Festivals boten den Einwohner*innen der beiden Vororte einen Platz zum Austausch und wurden mit viel Kreativität angenommen. Einige Green City Projekte schafften sogar den weiten Weg nach Russland: Nach dem Vorbild unserer Pflanzen- und Kleidertauschbörse wurde auf den Festivals fleißig getauscht. Dazu gab es Upcycling-Workshops, Musik und regionale Küche.
Auch das Green City-Team besuchte aber nicht nur die beiden Festivals. So schauten wir uns viele kleine und größere Projekte der lokalen Initiativen an: Von einer Müllsortierungsstation über ein neu gestaltetes Kanalufer mit Sitzgelegenheiten bis hin zu Messungen der Wasserqualität in einem Schlosspark bekamen wir einen Eindruck von der Arbeit der Aktiven vor Ort. Bei einem Besuch einer Schule konnten wir mit russischen Schüler*innen über das Thema Umwelt- und Klimaschutz sprechen und Erfahrungen austauschen.
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