Eine Mischung aus Vorträgen und praktischen Erlebnissen begeisterte Senior*innen vom Rad als nachhaltiges Fortbewegungsmittel – denn auch im Alter und bei eingeschränkter Mobilität gibt es einige Möglichkeiten, mit dem Rad in Bewegung zu bleiben. 56 Senior*innen nutzten in insgesamt 5 Veranstaltungen in den Alten- und Servicezentren Freimann, Solln-Forstenried, Fürstenried, Bogenhausen und Westend das schöne Sommerwetter, um sich über altersgerechtes Radeln zu informieren.
Erst die Theorie, dann die Praxis: Da der Stadtverkehr für Radfahrer*innen unter Umständen gefährlich werden kann, hielt zunächst die Verkehrspolizei einen Vortrag, der mit Hilfe von Beispielfotos quizähnlich gestaltet wurde. Wer hat hier Vorfahrt? Und was könnte in dieser Situation gefährlich werden? Schnell führten die beispielhaften Situationen zu lebhaften Diskussionen, einerseits über rücksichtslose Radler*innen, andererseits über Autofahrer*innen, die es durch ihr Parkverhalten anderen Verkehrsteilnehmer*innen schwer machen. Trotz dieser kleinen Exkurse konnten immer wieder die eigentlichen Fotos besprochen werden, sodass die Teilnehmer*innen am Ende insgesamt besser einschätzen konnten, in welchen Momenten sie der Sicherheit zuliebe auf ihre Vorfahrt verzichten sollten.
Aber: Ist Radeln überhaupt noch gesund? Oder sollte mit zunehmenden Alter lieber darauf verzichtet werden? Diese und andere Fragen klärte Gesundheitsexpertin Karin Voßwinkel von der Döpferakademie in ihrem Vortrag. Denn ein richtig eingestelltes Rad kann die Gelenke schonen und vor allem müssen auch die positiven Auswirkungen auf Kondition und das Herz-Kreislauf-System beachtet werden. Schon kleine Änderungen, wie das Treten mit dem Vorderfuß statt mit dem Mittelfuß, können das Radfahren deutlich erleichtern.
Nachdem also alle möglichen Risiken behandelt wurden, zeigte Gunda Krauss mit einem spannenden Vortrag praktische Erlebnisse auf: Sie berichtete von ihrer Radtour von München nach Rügen, die sie mit einem Easyrider Sesseldreirad und ihrem Hund Sauser absolvierte. Ihr Rad hatte Gunda Krauss auch in München dabei und so war für die Kursteilnehmer*innen die Freude am Radfahren hautnah zu spüren. Da die Vortragende und die Zuhörer*innen ungefähr im gleichen Alter waren und da auch ihr eine lange Radtour auf dem typischen Zweirad nicht möglich gewesen wäre, wirkte ihr Beispiel authentisch und machte Lust auf mehr.
Zum Abschluss kam es noch zum praktischen Teil: Jede Teilnehmer*in bekam die Möglichkeit auf verschiedenen Dreirädern, die von Parzival Bike zur Verfügung gestellt wurden, eine kleine Probefahrt zu unternehmen. Diese waren entweder hinten oder vorne mit zwei Reifen ausgestattet. Auch das Elfit-Rad, ein Hybriddreirad, das einem Mofa ähnelt, konnte getestet werden. Die Teilnehmer*innen waren sehr interessiert und erfreuten sich bei (meist) strahlendem Sonnenschein an dieser Möglichkeit, etwas Neues zu erleben. Nur in Freimann spielte leider das Wetter nicht ganz mit, jedoch konnten die Probefahrten in das Alten- und Servicezentrum verlegt werden.
Insgesamt waren die Veranstaltungen also ein voller Erfolg und konnten sicher den Einen oder die Andere vom Rad als umweltfreundlichem Verkehrsmittel überzeugen.
Auch 2019 werden wir wieder einige Nachmittage zum Thema ’sicheres Radeln in allen Lebenslagen‘ organisieren. Wir freuen uns schon auf viele Teilnehmer*innen!
zum Projekt Radeln in allen Lebenslagen
Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München
Landeshauptstadt München – „Jakob und Therese Fedinger Stiftung“
Radeln in allen Lebenslagen ist Teil des Integrativen Mobilitätszentrums.