In Folge des Umbaus des Hugendubel-Hauses wurde der Marienplatz für Radler*innen, Taxis und Busse seit dem 15. Februar 2017 gesperrt. Nach dem aktuellen Beschluss des Stadtrates vom 20. September 2017 wird dies nun auch nach den Umbaumaßnahmen weiterhin so bleiben. Die zusammen mit unseren Kooperationspartnern gestartete Kampagne „SOR – SaveOurRadler“ für mehr Rechte von Radler*innen und die darin enthaltenen Argumente wurden vom Stadtrat nicht berücksichtigt. Die verdrängten Radler*innen müssen nun dauerhaft auf andere Routen ausweichen.
In unseren Augen wird das beklagte Durcheinander von Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, Taxis, Bussen und Rikschas nur auf die Kustermannfahrbahn am Viktualienmarkt verlagert. Bislang nutzen diese lediglich 1.800 Radfahrer, jedoch 8.000 die Route über den Marienplatz. Somit ist künftig mit einer Verfünffachung des Radverkehrs auf der neuen Route zu rechnen.
Ein zweites Nadelöhr stellt die Maximilianstraße dar, in der Autos und Trambahnen die querenden Radlerinnen und Radler Radroute kreuzen. Zuletzt ist zu erwarten, dass sich die Situation bei der vorgesehenen Ausfahrt am Hofgarten zum Odeonsplatz deutlich verschärfen wird. Bereits heute kommen sich der Radverkehr und die Flaneure in die Quere. Konflikte und die Gefährdung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auf der gesamten Route sind damit unnötiger Weise vorprogrammiert.
Das Bündnis kritisiert weiter, dass durch den Beschluss von CSU und SPD viele Jahre der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Verbände mit einer schnellen Entscheidung vom Tisch gefegt wurden. Demokratie geht anders!
Aus Sicht des Bündnisses hätte der Umbau des Hugendubel-Hauses und die damit verbundene Sperrung des Marienplatzes die Chance geboten, die Verkehrsflüsse und Konfliktbereiche während der Bauphase zu analysieren und Lösungen zu entwickeln. Der regelmäßige Dialog zwischen Politik, Verwaltung, (Rad-)Interessensverbänden, Mobilitätsdienstleistern und Gewerbetreibenden hätte die Grundlage geboten, mit allen Beteiligten Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Diese Chance wurde verspielt. Wir beobachten daher die Situation aller VerkehrsteilnehmerInnen an dieser Stelle sehr genau und werden uns in die Diskussion einbringen, wenn sie die jetzige Variante nicht bewährt.
Lies hierzu auch unsere Pressemitteilung