Diese Frage steht im Mittelpunkt des EU-Projekts „JUSTNature“. Gemeinsam entwickeln 23 Projektpartner*innen aus neun europäischen Ländern Lösungen, um Städte klimaresilienter und lebenswerter zu gestalten.
Mehr Grün im öffentlichen Raum ist entscheidend, um Städte an stetig steigende Temperaturen und extreme Wetterereignisse anzupassen. Begrünte Fassaden und Dächer, Parks oder Gärten sind wichtige Voraussetzungen für eine klimaresiliente Stadt der Zukunft. Grünflächen verdunsten Wasser, wodurch der Umgebung Wärme entzogen wird und die Temperatur sinkt. Das ist vor allem in den heißen Sommermonaten wichtig. Gleichzeitig ist urbane Natur ein wertvoller Erholungsraum und fördert die Artenvielfalt.
Dabei gilt: Nachhaltige Veränderungen gelingen nur, wenn möglichst viele Menschen in die Planung und Umsetzung einbezogen werden. Green City e.V. setzt genau hier an und bringt unterschiedlichste Akteur*innen zusammen, um gemeinsam Ideen für ein klimaangepasstes München zu entwickeln und voranzutreiben.
Im Rahmen des Projekts JUSTNature wurden 2023 zwei Innenhöfe in München ausgewählt, um beispielhaft naturbasierte Lösungen zur Klimaanpassung umzusetzen: der Innenhof des Bellevue di Monaco und der Pausenhof der St.-Anna-Schulen im Lehel. In partizipativen Workshops mit Anwohner*innen und Nutzer*innen wurden zunächst Wünsche und Ideen für die neuen Pausenhöfe erarbeitet. Anschließend wurden beide Flächen temporär begrünt und umgestaltet. Die Pilotprojekte laufen noch bis mindestens Herbst 2025 und liefern wertvolle Erkenntnisse für zukünftige, dauerhafte Umgestaltungen.
Sitzgelegenheiten aus Holz, ein Weidentipi und neue Beete bereichern den Innenhof des Bellevue di Monaco und machen ihn für alle einladender. Die naturnahe Gestaltung sorgt zudem dafür, dass sich die Fläche im Sommer weniger aufheizt. Für die Sitzstufen wurde Lärchenholz aus einem lokalen Sägewerk verwendet. Die Bepflanzung des Innenhofes stammt aus einer regionalen Baumschule und Gärtnerei, was den ökologischen Gedanken des Projektes weiter stärkt und lokale Unternehmen unterstützt.
Diese Maßnahmen sind das Ergebnis eines Workshops mit engagierten Anwohner*innen, Mitarbeiter*innen und Ehrenamtlichen des Café Bellevue di Monaco. Die Ideen wurden gemeinsam entwickelt, bevor die Umgestaltung am 28. August 2024 feierlich eröffnet wurde. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und zog mehr als 200 interessierte Besucher*innen an. Vielen Dank an WOW Urbane Utopien für die gelungene Umsetzung und die tolle Zusammenarbeit!
Ein Freiluftklassenzimmer, begrünte Zäune, mobile Schatteninseln sowie Bäume, Sträucher und Hochbeete – all diese neuen grünen Elemente bereichern die Pausenhöfe der St. Anna Grundschule und Gymnasium.
Die temporäre Umgestaltung basiert auf den Ergebnissen mehrerer Workshops, die mit verschiedenen Schüler*innen aus unterschiedlichen Altersgruppen durchgeführt wurden. So konnten die Wünsche und Ideen der gesamten Schulfamilie in die Planung einfließen. Die St. Anna Schulen gehören zu mehreren Pilotschulen in München, die langfristig naturnah umgestaltet werden sollen. Die Erfahrungen aus dem JUSTNature-Projekt, insbesondere darüber, wie die temporäre Gestaltung genutzt wird, sind eine wichtige Grundlage. Sie helfen bei der Planung der zukünftigen, dauerhaften Neugestaltung.
Beide Pilotprojekte bleiben bis mindestens Herbst 2025 bestehen. Sie dienen als Beispiele dafür, wie naturbasierte Lösungen erfolgreich zur Klimaanpassung in Städten beitragen können und liefern wichtige Erkenntnisse für zukünftige, nachhaltige Projekte.
Das Projekt „JUSTNature – Activation of Nature-Based Solutions for a Just Low Carbon Transition!“ wird von der Europäischen Kommission mit knapp zehn Millionen Euro gefördert. Die Stadt München erhält davon über 600.000 Euro. Bis Februar 2026 sollen in der Münchner Innenstadt verschiedene temporäre Maßnahmen im öffentlichen Raum gemeinsam mit den Bürger*innen erprobt und evaluiert werden. JUSTNature konnte sich in einem Wettbewerb im Rahmen des europäischen Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020″ gegen 35 andere Projekte durchsetzen.
Weitere Infos zum Projekt findest du unter
Dieses Projekt wurde mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101003757 gefördert.
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