Pressemitteilung
München, den 27. Juli 2015
Wie wird der Verkehr auf der Münchner Rosenheimer Straße künftig geführt? Darüber stimmt am Mittwoch, 29. Juli 2015, die Vollversammlung des Münchner Stadtrats ab. Aus diesem Grund appelliert ein breites Bündnis aus Münchner Umwelt- und Verkehrsverbänden sowie der Stadtratsfraktion der GRÜNEN und die Ausschussgemeinschaft von ÖDP und LINKE an die Münchner Stadträte, sich für eine sichere, saubere und faire Lösung einzusetzen.
Seit mehr als einem Jahr fordert das Bündnis für die Rosenheimer Straße, die von den Expert*innen der Stadtverwaltung geprüfte und befürwortete Variante des Ingenieurbüros Kaulen umzusetzen. Nur diese könne die Sicherheit der RadfahrerInnen gewährleisten und würde das Erscheinungsbild der Rosenheimer Straße deutlich verbessern. Kurz vor der Entscheidung im Münchner Stadtrat am Mittwoch, 29.07.2015, legen sie eine Visualisierung ihrer präferierten Variante vor. Andreas Schuster von der Umweltschutzorganisation Green City e.V. spricht die Stadträtinnen und Stadträte direkt an: „Wollt Ihr wirklich die Verantwortung für die Gefährdung aller VerkehrsteilnehmerInnen und den Kahlschlag in der Rosenheimer Straße übernehmen?“ Martin Hänsel vom BUND Naturschutz Kreisgruppe München ergänzt „Die Sicherheit der RadfahrerInnen ist nicht verhandelbar. Wir reden hier über Mindeststandards, nicht über Luxuslösungen für den Radverkehr.“
Mit Blick auf das Bild erklärt Stadtrat Paul Bickelbacher von Bündnis 90/Die Grünen die Vorteile der Variante der Stadtverwaltung: „Dem motorisierten Individualverkehr steht pro Fahrtrichtung eine ausreichende, überbreite Spur zur Verfügung. Die RadfahrerInnen bekommen einen angemessen Radstreifen von zwei Metern. Zusätzlich sind sie vor parkenden Autos durch einen Schutzstreifen geschützt. Auch dem Fußverkehr bleibt ausreichend Platz.“ Wolfram Liebscher vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) München ergänzt: „Da die Bäume erhalten bleiben, behält die Rosenheimer Straße ihr charakteristisches Aussehen und ihre Attraktivität für die Anwohner und lokale Einzelhändler.“
Dem gegenüber steht eine Schmalspurvariante der regierenden SPD und CSU, die um einiges teurer ist, einen deutlich schmaleren und rechtswidrigen Radfahrstreifen vorsieht und jetzt einer weiteren Prüfung unterzogen werden soll. Das Bündnis hält dies für eine Verzögerungstaktik auf Kosten von Menschenleben. Sonja Haider und Brigitte Wolf von der Ausschussgemeinschaft von ÖDP und LINKE sind sich einig: „Mit dem Vorschlag der SPD und CSU werden Konflikte zwischen FußgängerInnen und Lieferverkehr provoziert.“ Andreas Groh vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) fasst die Meinung des Bündnisses zusammen: „Wir akzeptieren keine teure Lösung, die eine hohe Gefährdung der RadlerInnen, eine Verschlechterungen für den Fußverkehr und das Fällen der Bäume mit sich bringt. Wer für die Schmalspurvariante von SPD und CDU stimmt, gefährdet Menschenleben.“
Paul Bickelbacher, Stadtrat, Bündnis 90/Die Grünen
E-Mail: paul.bickelbacher@t-online.de, Tel. (089) 76 70 26 13
Andreas Groh, stellvertretender Vorsitzender ADFC Kreisverband München
E-Mail: andreas.groh@adfc-muenchen.de
Martin Hänsel, stellvertretender Geschäftsführer BUND Naturschutz Kreisgruppe München
E-Mail: martin.haensel@bn-muenchen.de, Tel. (089) 51 56 76 76
Über Green City e.V.
Green City e.V. ist seit 1990 als Umweltorganisation für ein grüneres München aktiv. 20 Mitarbeiter*innen setzen sich zusammen mit rund 1.000 Ehrenamtlichen und Mitgliedern für stadtverträgliche Mobilität, verantwortungsvollen Umgang mit Energie, nachhaltige Stadtgestaltung, und Umweltbildung für alle Altersgruppen ein. 150 Projekte und Veranstaltungen pro Jahr bieten Umweltschutz zum Anfassen und Mitmachen. Weitere Informationen unter www.greencity.de.
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