München, 21. August 2015 – Seit Jahren liegen die Emissionen in München über den Grenzwerten der EU. Um diese einzuhalten müsste der Verkehr auf dem Mittleren Ring um mindestens 70 bis 80 Prozent reduziert werden.
Der Münchner Luftreinhalteplan, der bereits 2004 in Kraft gesetzt wurde, geht nun in die 6. Fortschreibung. Doch die hat im wahrsten Sinne noch viel Luft nach oben. Andreas Schuster, Leiter des Bereichs Mobilität, erklärt warum:
„Grundsätzlich begrüßen wir die 6. Fortschreibung des Luftreinhalteplans für München. Aus unserer Sicht stellen die Emissionsgrenzwerte jedoch nur einen Kompromiss zwischen gesundheitlicher Notwendigkeit und realistischer Durchsetzbarkeit dar. Mitnichten wäre München ein Luftkurort, sobald die Grenzwerte eingehalten würden. Daher muss die Stadt München alle Maßnahmen, auch unpopuläre, ergreifen, um zumindest diese abgestimmten Grenzwerte einzuhalten.
Wichtig ist uns in diesem Zusammenhang vor allem, dass klare Bekenntnis seitens des Freistaats und der Landeshauptstadt München zu einer Verkehrswende, die den Menschen in den Mittelpunkt der Verkehrs- und Stadtplanung stellt. Die Notwendigkeit zeigt sich sehr klar, wenn man bedenkt, dass der Verkehr auf dem Mittleren Ring um mindestens 70 Prozent reduziert werden müsste, um die Grenzwerte einzuhalten.“
„Deshalb fordern wir Maßnahmen, die vor allem den motorisierte Individualverkehr als Hauptverursacher stark zugunsten des Umweltverbundes minimieren. Hier sehen wir die Reduktion öffentlicher KFZ-Stellplätze innerhalb des Mittleren Rings zugunsten von Mobilitätsstationen und öffentlichem Grün. Desweiteren der Umverteilung des Straßenraums zugunsten von Fuß-, Rad- und öffentlichem Verkehr und die Einführung einer Emissions-Maut.
Neben den erwähnten Maßnahmen sehen wir vor allem Potentiale in weiteren Bildungsangeboten zum Thema Energie und Energieeinsparung. Die Einführung der 6. Fortschreibung des Luftreinhalteplans muss mit einer intensiven Aufklärungs- und Bildungsarbeit hinterlegt werden, um die Akzeptanz der Maßnahmen in der Bevölkerung zu verankern und die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen.
Wenn Du mehr wissen willst, findest Du hier unsere ausführliche Stellungnahme.
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