Urbanes Grün 6. Mai 2019

Green Buildings: Zukunftsvision

Am Donnerstag, den 2. Mai, lud das Begrünungsbüro zusammen mit dem Umweltreferat der TU München zu einer Podiumsdiskussion ein. Gemeinsam mit Expert*innen diskutierten die Mitarbeiter*innen des Begrünungsbüros bei Green City e.V. folgende Fragen: Wie können Fassaden- und Dachbegrünung architektonisch eingebracht werden? Welche Vorteile haben sie? Ist Gebäudebegrünung nur etwas für Luxusimmobilien? Wie kann hier das Förderprogramm „Grün in der Stadt“ der Landeshauptstadt finanzielle Anreize schaffen? Welche Erfahrungen machen Architekten, die eine Gebäudebegrünung einplanen möchten, mit Bauträgern? Weshalb ist der Wille von Politik und Immobilienwirtschaft so gering? Wie kann Gebäudebegrünung bei Münchner Neubauprojekten von Anfang an mit eingeplant werden?

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Das sagen die Expert*innen

Für das Podium konnten Architekten und eine Expertin aus der Immobilienwirtschaft gewonnen werden.

  • Jil Blumenauer, Immobilienmaklerin, Spezialmaklerin für Läden und Verkaufsflächen, Quartier- und Gebäudekonzeption: „Begrünte Gebäude werden nachgefragt. Die Motivation der Bevölkerung ist vorhanden. Wir brauchen einen gesamtgesellschaftlichen Konsens und bis dahin Macher, die sich der Vorreiterrolle annehmen.“
  • John Höpfner, Architekt und Stadtplaner BDA, Geschäftsleitung des Architekturbüros Haack + Höpfner Architekten und Stadtplaner BDA: „Pflanzen und Gebäude haben, historisch gesehen, schon immer zusammengehört. Vor allem als Gebäudeschutz, aber auch aus gestalterischen Gründen.“
  • Ing. Philipp Molter, Architekt und Stadtplaner, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Entwerfen und Gebäudehülle, TU München. Er untersuchte mit seinen Studierenden die Strahlung von verschiedenen Fassadenmaterialien und plädiert für Designstrategien zur Verbesserung von Mikroklima im Stadtraum und Energieffizienz von Gebäuden. Von einer begrünten Fassade mit Abstand ging die geringste Wärmestrahlung aus.
  • Wolfgang Heidenreich vom Begrünungsbüro bei Green City e.V., Landschaftsarchitekt bdla, stellte die fortgeschriebenen und am 1. Januar 2019 in Kraft getretenen Förderrichtlinien der LHM vor.
  • Dr. Sarah Hegenbart, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Theorie und Geschichte von Architektur, Kunst und Design der Fakultät für Architektur der TU München moderierte mit Unterstützung von Anna-Lena Aurich, Studentin TU München, die Veranstaltung.

So kann Gebäudebegrünung in der Landeshauptstadt vorangebracht werden

Aus der angeregten Diskussion mit den fast 40 Teilnehmer*innen der Veranstaltung ergaben sich folgende Vorschläge, die die Gebäudebegrünung in München voran bringen sollen:

  • Eine finanzielle Entlastung für den Bauherren ist notwendig, z.B. in Form von Steuervorteilen (Pflegekosten absetzen);
  • Kollektiver Fonds / Haftpflichtversicherung für Begrünungsvorhaben, um mehr Wagemut für Experimente zu fördern. Die Vorteile, die durch eine Gebäudebegrünung allen zugute kommen, können auch alle im Schadensfall anteilig tragen (nicht nur Planer, Bauherrn, Architekten);
  • Gebäudebegrünung sollte Auflage für neue Wohnquartieren sein;
  • Für Mietergemeinschaften und im Sozialwohnungsbau, insbesondere im Bestand, sollen die Rahmenbedingungen erleichtert werden;
  • Förderung von partizipativen Prozessen bei Gemeinschaftsgärten & Dachgärten und der Planung/ Moderation der Prozesse u. a. beim Sozialwohnungsbau, bei dem die Mieter erst nach Fertigstellung bekannt sind;
  • Das Thema soll mehr beworben und das vorhandene Wissen verbreitet werden (Veranstaltungen filmen und öffentlich im Internet zur Verfügung stellen);
  • Gebäudebegrünung sollte Bestandteil des Lehrplans für Architekten an der Technischen Universität München (TUM) und der Hochschule Weihenstephan Triesdorf werden;
  • Die Bevölkerung sollte motiviert werden, das Thema in Stadtteilparlamenten bzw. bei den Stadträten einzubringen, damit es mehr an politischer Bedeutung gewinnt;
  • Ein Modul „Fassadenbegrünung“ sollte an der Technischen Universität München und der Hochschule Weihenstephan Triesdorf  für (Landschafts-) Architekten eingeführt werden und Teil der Ringvorlesung Umweltreferat AStA TUM werden

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