Urbanes Grün 16. Juni 2020

Gestalte Deine Stadt: Diese drei Projekte hat die Jury ausgewählt

Im Rahmen des Aktionsprogramms „Gestalte Deine Stadt“ waren alle Münchner*innen aufgerufen, ihre Ideen für ein soziales, grünes und schlussendlich lebenswertes München bei Green City e.V. einzureichen. Eine Projektjury hat aus allen Einsendungen drei Ideen ausgewählt. Diese werden nun mit unserer Unterstützung umgesetzt.

So kreativ waren die Münchner*innen

Insgesamt 22 Menschen sind unserem Aufruf gefolgt und haben tolle Ideen für den öffentlichen Raum und die (Um)Gestaltung unserer Stadt eingereicht. Die Projektskizzen waren dabei sehr vielfältig: Die Begrünung einer ungenutzten Autofahrspur, kreative Kunstinstallationen, um neue Orte der Begegnung zu schaffen bis hin zu nachbarschaftlichen Rezepttausch-Aktionen. Viele wunderbare Gestaltungsideen, sodass der Jury die Auswahl von nur drei Ideen wirklich nicht leichtfiel.

Diese drei Projekte werden in den kommenden Monaten den Stadtraum bereichern

Die Jury, bestehend aus Laura Bruns , Felix Lüdicke und Kerstin Langer (Planungsreferat München) hat sich intensiv mit allen Projektidee beschäftigt und nach den Kriterien Kreativität, Mehrwert für die Gemeinschaft und Umsetzbarkeit folgende Projekte ausgewählt:

MOBI

eine Idee von Karl Anton Schinkel

MOBI ist ein mobiles Stadtmöbel, das an verschiedene Orte geschoben und durch die Nutzer*innen eigenständig erweitert werden kann. Mit der Idee möchte Karl die Wohnzimmer der Münchner*innen nach draußen verlagern und alle dazu einladen, sich aktiv an der Gestaltung Münchens zu beteiligen. Im Juli und August soll MOBI durch Au-Haidhausen ziehen. MOBI ermöglicht Freiräume bei der Eigengestaltung und Nutzung – damit jede*r wieder selbst entscheiden kann, wo und wie man den öffentlichen Raum nutzten möchte.

Jurymitglied Kerstin Langer vom Planungsreferat München hat die Idee überzeugt: „Temporäre Interventionen ermöglichen es der Planung, die Potenziale eines Freiraumes aus der Sicht der Nutzer*innen zu erkunden und Freiräume auch der Multicodierung zu überlassen, d.h. zu sehen, wer sich den Raum wie aneignet. MOBI stellt hierfür ein praktisches Stadtmöbel dar, das flexibel verwendbar ist und somit die vielfältige Aneignung von Räumen auf simple Weise ermöglichen kann.“

Mit dem mobilen Stadtmöbel MOBI in Au-Haidhausen umherziehen. Abbildung: Karl Anton Schinkel

Gassengarten

eine Idee von Vincent Unkauf und weiteren Gartelfreunden

Gassengarten ist die Erweiterung und Umgestaltung des studentisch angelegten Gassengartens im Olympiadorf. Die Projektgruppe um Vincent hat zwischen tristem Beton eine grüne Oase inmitten der Bungalows geschaffen. Neue Hochbeete mit zahlreichen essbaren Pflanzen und Insektennützlingen sollen den Garten nun erweitern.

Felix Lüdicke hat sich vor der Jurysitzung im Gassengarten umgeschaut und möchte die Projektidee um eine weitere Dimension ergänzen: „Der Gassengarten ist ein klassisches Urban Gardening Projekt, das den öffentlichen Raum durch Pflanzen, Einsatz und viel Liebe gestaltet. Wir möchten dieses Engagement fördern, verbunden mit dem Wunsch die Förderung von Green City e.V. zu nutzen, um eine neue Dimension zu erklimmen – zum Beispiel die vorhandenen Rankgerüste zwischen den Gassen.“

Artenvielfalt im Gassengarten genießen. Foto: Vincent Unkauf

100 Meter Zukunft? Temporäre Neuordnung der Schwanthalerstraße

eine Idee des Referats für Stadtverbesserung

100 Meter Zukunft? beschäftigt sich mit positiven Zukunftsbildern einer autofreieren Schwanthalerstraße. Mit einem Aktionstag auf dem Straßenabschnitt zwischen Marieluise-Fleißer-Realschule und des EineWeltHaus will das studentische Architektur und Urbanistik-Kollektiv mit verschiedenen Elementen zur Diskussion über die Zukunft der Schwanthalerstraße anregen. Ein Animationsfilm zeigt die mögliche Transformation der Schwanthalerstraße, Licht- und Rauminstallationen machen Veränderungen und Potenziale des Ortes erlebbar. Mit dem Bau eines mobilen Stammtischs möchte die Gruppe einen flexiblen Ort für den Austausch über die initiierte, alternative Straßenaufteilung schaffen und mit Anwohner*innen ins Gespräch kommen. Im Juli und August soll der mobile Stammtisch an verschiedenen Punkten auf der Schwanthalerstraße Station halten.

Am mobilen Stammtisch über die Zukunft der Schwanthalerstraße ins Gespräch kommen. Abbildung: Referat für Stadtverbesserung

Zwei Sonderpreise

Die Jury hat außerdem zwei Sonderpreise vergeben: „München erFahren“ – ein Fahrrad-Rundweg, der zeigen soll wie der öffentliche Raum in München aussehen könnte, wenn sich jeder beteiligt – eingereicht vom studentischen Kollektiv „die STÄDTISCHEN“ . Und „Vorhang auf Giesing!“ –  eine Umgestaltung der Bahnbrücke am Kolumbusplatz zu einem Kino-, Theater- und Ausstellungsraum – eine Idee von zwei Architektur- und einem Fotografiestudenten.

Kontakt

Laura PauliÖffentlicher Raum+49 89 890 668 - 337
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