Die Europäische Union will beim Klimaziel für 2030 nachschärfen – nur: wie sehr?
Wir haben uns gefragt was dieses Vorhaben bedeutet und welche Szenarien möglich wären.
Das aktuelle Ziel der EU sieht in Sachen Treibhausgasemissionen eine Minderung von 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 vor. Das Ziel soll nun aufgestockt werden: Im Gespräch ist aktuell eine Reduktion von 50 bis 55 Prozent. Der Vorschlag kommt von der EU-Kommission im Rahmen des sogenannten „Green Deals“ und stößt auch bei der Mehrzahl der EU-Staaten auf Zustimmung – auch Deutschland und unser Nachbarland Frankreich stimmen zu. Das Problem: Für eine endgültige Entscheidung ist eine einstimmige Zustimmung aller Länder erforderlich. Polen, Ungarn und Tschechien sträuben sich aktuell gegen diese Zielerhöhung.
Dass auch eine Reduktion um 65 Prozent (im Vergleich zu 1990) möglich wären, zeigt eine Machbarkeitsstudie des Brüsseler Beratungsunternehmens Climact, beauftragt von der European Climate Foundation.
Das Ergebnis: „Die EU hat mehr Spielräume als gedacht. Bis 2030 könnte sie eine Reduktion um 55 Prozent schaffen, also den anspruchsvolleren Wert des aktuellen Vorschlags erreichen. Sogar 65 Prozent wären machbar“. Auch Umweltverbände und die Grünen im EU-Parlament halten dieses ambitioniertere Ziel für möglich.
Das Wichtigste in Kürze:
Ihr seht: Das Thema ist komplex, die vielen Zahlen machen die Sache nicht einfacher. Was wir dennoch für uns mitnehmen: Die Themen betreffen auch jede*n von uns im Alltag – und unsere Zukunft. Umso wichtiger, dass wir bis 2030 möglichst viel CO2 reduzieren beziehungsweise komplett vermeiden, um die Auswirkungen der Klimakrise, so gut es noch geht, einzugrenzen.
Quellen und weiterführende Informationen: