Der Wolkenradler – traumhaft sauber

Auf rund 120 Kilometern des Münchner Hauptverkehrsstraßennetzes werden die gesetzlich zugelassenen Grenzwerte für Luftschadstoffe überschritten. Der Künstler Martin Nothhelfer alias prettybloodysimple macht darauf auf charmante Art und Weise aufmerksam: Am 24. Juli startet er mit seiner mobilen und audiovisuellen Kunstinstallation „Wolkenradler“. Du brauchst dich also nicht zu wundern, wenn dir am Siegestor oder im Englischen Garten eine überdimensionale Wolke auf einem Tallbike entgegen kommt! Die Fahrt des Wolkenradlers endet mit der Veröffentlichung des vom Stadtrat erarbeiteten Masterplans für Luftreinhaltung am 31. Juli.

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Seifenblasen für saubere Luft

Der im Dezember veröffentlichte 7. Luftreinhalteplan für München zeigt: An 24 Prozent des 511 Kilometer langen Hauptverkehrsstraßennetzes der Landeshauptstadt wird der Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickoxid pro Kubikmeter überschritten. Hauptverursacher: die Abgase aus dem Dieselmotor. Der Wolkenradler macht auf die Diskussion um saubere Luft aufmerksam. Sein Hochrad gibt audiovisuelles Feedback, das von der jeweiligen Luftqualität abhängig ist: Bei guter Luft fliegen riesige Seifenblasen und fröhliche Musik hinter dem Hochrad her. Im Gegenzug dazu wird Rauch an belasteten Straßen ausgestoßen und destruktive Musik abgespielt. Federführend bei der Aktion zeichnet sich Martin Nothhelfer, die Musik stammt von Björn Friese (YummyBeats), Andreas Reheis und Lucas Schulte übernahmen die technische Realisierung.

„Wir wollen das Fahrradfahren noch beliebter machen“

Für das Team liegt der Schlüssel für saubere Luft in der massiven Reduktion des motorisierten Individualverkehrs. Eine einfache Lösung ist das Fahrrad. Es ist leicht und wendig, kann überall geparkt werden, hält uns in Bewegung, braucht wenig Platz, ist kostengünstig und – vor allem – produziert es keine giftigen Abgase. Zur Vermeidung und Verlagerung des schädlichen Autoverkehrs müssen Fahrradwege ausgebaut und intelligent vernetzt werden.
Der Künstler Martin Nothhelfer: „Im Vergleich mit dem Zweirad-Paradies Kopenhagen ist München ein Entwicklungsland. Durch unsere fahrende Installation regen wir zu Gesprächen und Diskussionen zwischen allen VerkehrsteilnehmerInnen an. Wir wollen das Fahrradfahren noch beliebter machen. Die jetzige Politik setzt leider sehr wenig auf Ausbau und Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur. Diese sind aber für eine Anhebung des Fahrradverkehrs und ein sicheres und lückenloses Radverkehrsnetz dringend erforderlich.“

 

Herzlichen Dank an unsere ehrenamtliche Fotografin Christa Schiffner für die tollen Fotos!

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