175 Kilometer Wasser fließen unterirdisch durch München – Stadtbäche, die im 19. Jahrhundert der Bebauung weichen mussten. Seit etwa zwei Jahren beschäftigen wir von Green City e.V. uns mit dem Begrünungsbüro damit, welche Bäche die Stadt an die Oberfläche holen kann. Jetzt liegt eine Machbarkeitsstudie vor, die zeigt: Durch die Herzog-Wilhelm-Straße könnte tatsächlich wieder ein Stadtbach an der Oberfläche fließen.
Das Wasser verläuft momentan ca. vier Meter unterhalb der Erde, eine einfache Öffnung der Straße würde deshalb nicht ausreichen. Die Empfehlung von Diplom-Ingenieur Mathias Hochschwarzer, der die Machbarkeitsstudie durchgeführt hat, ist daher: Das Wasser mit Hilfe von Turbinen oder Pumpen an die Oberfläche sprudeln lassen, die der Stadtbach selbst antreibt. Damit wäre der Betrieb eines Stadtbächleins völlig energieautark und umweltverträglich zu realisieren. Finanziert hat die Studie unsere Tochterfirma Green City Energy AG, die bereits in der Vergangenheit am Bau von Wasserkraftanlagen beteiligt war, beispielsweise dem Praterkraftwerk an der Isar.
Warum wir uns für die Öffnung von Stadtbächen einsetzen? Sie steigern nicht nur die Aufenthaltsqualität, sondern kühlen außerdem das Umgebungsklima auf natürliche Weise. Insbesondere an heißen Sommertagen benötigt eine Stadt Frischluftschneisen, die die Stadtviertel mit kühler Luft versorgen. Stadtbäche, deren Wassertemperatur unter der Umgebungstemperatur liegen, erzeugen genau diesen Effekt.