Helfer*innen, Werkzeuge und Pflanzen stehen bereit… Endlich kann es losgehen!
Wir empfehlen Dir systematisch vorzugehen und bevor Du mit dem Pflanzen beginnst, die ganze Fläche vorzubereiten.
Schau Dich auf Deiner Fläche um, und prüfe ob es Pflanzen gibt, die Du gerne weiter kultivieren möchtest. Grabe sie vorsichtig mit dem Spaten oder einer Grabegabel aus, ohne die Wurzeln zu verletzen und lege sie zu den anderen Pflanzen, die Du später einpflanzen wirst. Denke daran, sie in den Schatten, oder am besten ins Wasser zu legen, damit sie nicht austrocknen.
Geeignete Werkzeuge: Grabegabel, Spaten
Mit dem „Wiedehopf“ kannst Du die Grasnarbe „abschälen“ – bestenfalls mitsamt den Wurzeln. Um möglichst viel Erde auf Deinem Beet zu erhalten, kannst Du die Erde, die in den „Grasbüschelwurzeln“ hängt auf dem Boden ausklopfen.
Geeignete Werkzeuge: Wiedehopf, Spitzhacke
Wohin mit den Grasbüscheln?
Es lohnt sich, den Boden tiefgründig aufzulockern, dann ist das Pflanzen später ganz leicht. Eine sinnvolle Tiefe ist die Höhe der Blumentöpfe, die Du pflanzen möchtest. Die Erde muss mindestens so tief gelockert werden, dass die Wurzelballen der Pflanzen komplett mit Erde bedeckt sind! Wenn Du später mit der Handschaufel nacharbeiten musst, ist es sehr viel mühsamer. Mit der Spitzhacke kannst Du den Boden gut auflockern. Wenn Du auf Wurzeln stößt: Diese sollen unverletzt bleiben! Bei der Gelegenheit kannst Du größere Steine und Wurzeln z.B. von Efeu o. Ä. aus dem Beet entfernen. Suche einen geeigneten Platz für die Steine. Diese dürfen nicht auf dem Beet liegen bleiben.
Werkzeug: Spitzhacke, Grabegabel, Spaten
Wenn Du frische Erde oder Kompost organisiert hast, ist jetzt der richtige Zeitpunkt das Substrat auf der Fläche zu verteilen und mit dem Rechen glatt zu rechen. Wo Du günstige Erde kaufen kannst erfährst Du hier: Grünpaten Toolbox 2: Ärmel hochkrempeln und los geht’s
Werkzeug: Schaufel, Rechen
Geschafft! Den mühsamsten Teil hast Du hinter Dir
Entsprechend Deinem Plan verteilst Du die Pflanzen auf Deiner Fläche:
Die Pflanze sitzt richtig, wenn der obere Rand vom Wurzelballen exakt bündig mit der Oberfläche des Beetes ist.
Wurzeln im Topf sind oft sehr verdichtet und wachsen schon seit Monaten oder Jahren im Kreis.
Damit die Wuchsrichtung der Wurzeln aufgebrochen wird, reißt oder schneidest Du den Wurzelballen seitlich auf.
Du kannst auch die unteren Wurzelspitzen etwas abschneiden. Das regt das Wurzelwachstum an und lässt die Wurzeln sich in alle Richtungen ausbreiten und fest im Boden verankern.
Du beginnst mit den Leitstauden (mit den größten Pflanzen). Erst wenn die großen Pflanzen eingesetzt sind, werden die Begleitstauden und zum Schluss die Bodendecker eingepflanzt.
Um Sträucher oder größere Stauden, kannst Du einen erhöhten Ring aus Erde um die Pflanze formen, sodass das Regenwasser automatisch zu den Wurzeln der Pflanze fließt.
Unsere Sommer werden heißer und trockener. Manchmal regnet es wochenlang nicht. Und selbst wenn Du trockenheitsverträgliche Pflanzen gepflanzt hast, reicht es manchmal nicht aus und Du musst nachhelfen. Wenn es lange nicht geregnet hat, wird der Boden trocken und hart und er kann das Wasser schlecht aufnehmen. Wenn es dann endlich regnet, läuft es oberflächlich ab.
Lockere Deinen Boden ab und zu mit der Hacke für eine bessere Wasseraufnahme. Durch flaches Hacken öffnest Du die Struktur des Bodens. Gleichzeitig hältst Du die Beikräuter im Griff und verringerst die Verdunstung vom Bodenwasser – ganz nach dem Sprichwort: „Einmal gehackt ist dreimal gegossen.“
Richtig Gießen
Wenn die Erde sehr ausgetrocknet ist, kann sie schlecht Wasser aufnehmen. Du merkst es, weil das Wasser über die Oberfläche fließt und am Rand abläuft. Es hilft, wenn Du zunächst überall am Beet die Oberfläche angießt. Es dauert eine Zeit, bis die Erde wieder Wasser aufnehmen kann. Dann kannst Du mit dem richtigen Gießen beginnen.
Der Grundsatz heißt: lieber einmal viel, als öfters wenig gießen. Der Grund dafür ist, dass die Pflanzen ihre Wurzeln nach dem Wasser ausrichten. Je tiefer die Pflanze das Wasser findet, desto tiefer wurzelt sie. Das Gegenteil passiert, wenn Du oberflächlich gießt. Wenn die Pflanze ihre Wurzeln entlang der Oberfläche ausbildet, ist sie viel schneller möglichen Trockenphasen ausgeliefert.
Was bedeutet „viel gießen“
Viel bedeutet so viel, dass das Wasser wirklich die tiefen Bodenschichten erreicht. Lege den Wasserschlauch ins Beet und lass ihn lange laufen. Verschiebe ihn ab und zu an eine andere Stelle. Ob das Wasser sich tief genug verteilt hat, kannst Du mit dem „Fingertest“ überprüfen.
Was ist der Fingertest?
Steck den Finger ca. 5 cm in die Erde und prüfe, ob die komplette Erde nass ist. Ist das nicht der Fall, hast Du zu wenig gewässert.
Schlauch oder Gießkanne
Wenn es im Sommer lange heiß ist, empfehlen wir Dir einen Gartenschlauch zu verwenden.
Wenn es bei Dir im Hof keinen Wasseranschluss gibt, ist es möglich einen Schlauch mit Adapter an einen Wasserhahn in Deiner Wohnung anzubringen. Der Adapter erlaubt Dir den Gardena Wasserschlauchanschluss in Deinem Bad oder der Küche zu montieren.
Der Adapter ist passend für handelsübliche Wasserhähne mit M 22 x 1 Innen- und M 24 x 1 Außengewinde.
Alternativ kannst Du mit Gießkannen gießen. Ist aber mehr Aufwand. Hole Dir in jedem Fall Hilfe und zwei große, tragbare Gießkannen, um nicht zu oft laufen zu müssen. Egal ob Schlauch oder Gießkanne: Verwende einen Brausekopf um Deine Pflanzen nicht zu verletzen oder den Boden weg zu spülen. Stichwort: Bodenerosion. Das Gießwasser soll die Wurzeln im Boden erreichen. Gieße also direkt auf den Boden und möglichst wenig auf die oberirdischen Pflanzenteile.
Wann gießen?
Im Sommer gießt man frühmorgens oder spätabends, damit die Pflanzen wieder trocken sind, wenn die Mittagsonne scheint – sonst brennen Wassertropfen das Sonnenlicht auf die Pflanzen. Nur bei akutem Wasserstress ist es erlaubt mittags zu gießen. Wasserstress erkennst Du daran, dass Deine Pflanzen Ihre Blätter hängen lassen.
Die Natur versucht den Boden immer bedeckt zu halten. Wenn die Erde offen liegt, siedeln sich durch Samenflug Gras und Beikräuter an, die schnell die Erde wieder begrünen. Das bindet die Nährstoffe im Boden, schützt vor Austrocknung und davor, dass Boden durch den Wind abgetragen wird. Wenn Du diese „Unkräuter“ in Deinem Beet nicht haben möchtest und sie herausgejätet hast, kann diese Funktion auch das Mulchmaterial übernehmen. Durch Mulchen wird der Boden beschattet und geschützt. Mulchen schützt auch vor Austrocknen, füttert das Bodenleben, düngt dadurch und unterdrückt das Nachwachsen der Wildpflanzen.
Mulchmaterial findest Du in Deiner Nachbarschaft auf frisch gemähten Rasenflächen. Hol Dir den Rasenschnitt oder das Heu und lege es auf den nackten Boden um Deine Blumenstauden oder Rosensträucher herum. Als weiteres Mulchmaterial eignet sich Stroh, oder abgeschnittene Pflanzenteile von deinem Grünpatenbeet und Laub.
Mulchen hilft im Sommer und im Winter
Wenn Du einen Baum auf deinem Grünpatenbeet stehen hast, wird Dein Beet im Herbst automatisch gemulcht. Lass das Laub liegen! Es isoliert Dein Beet und hält den Schnee auf Abstand und bietet Überwinterungsplätze für Insekten und Kleinstlebewesen. Je nach Baum ist das Laub im Frühjahr schon verrottet oder beginnt gerade sich zu zersetzen. Es liefert Dir gratis frische Nährstoffe und eine neue Humusschicht für Dein Beet. Du kannst es mit der Hacke etwas in die Erde einarbeiten. Nicht so gut geeignet ist Rindenmulch. Er verändert den pH-Wert deines Beetes und macht den Boden sauer.
Du kennst Zwiebeln nur aus der Küche oder weißt nicht, wie man Blumenzwiebeln richtig in der Erde platziert? Wir zeigen Dir Schritt-für-Schritt wie es geht!
In der Zwiebel ist die ganze Pflanze bereits angelegt. Sobald nach dem Winter die ersten Sonnenstrahlen den Boden erwärmen, brechen sie den Boden auf und strecken ihre Köpfe in die Sonne…
Was Du bei der Zwiebelauswahl beachten solltest
Winterlinge, Krokusse, Hyazinthen, und Co. sind die ersten Nahrungsquellen, die den Insekten nach dem langen Winter wieder zur Verfügung stehen. Deshalb ist es wichtig, dass mit den Zwiebeln kein Gift in Dein Beet gelangt. Du hilfst den kleinen Nützlingen, wenn Du ausschließlich Zwiebeln in Bio-Qualität in Dein Beet pflanzt.
Massenhaft hergestellte Pflanzenware z. B. aus Baumärkten wird häufig mit Insektiziden und mineralischen Düngern behandelt, was später genau denen schadet, denen wir Nahrung anbieten wollen, nämlich den Insekten. Biopflanzen sind teils schwer zu bekommen, aber es lohnt sich.
Wenn Du für Insekten einen Mehrwert schaffen möchtest, achte zusätzlich darauf, dass Du heimische Wildformen (z. B. bei Tulpen) auswählst. Sie sind meistens ein bisschen kleiner als Zuchtformen, sind aber so aufgebaut, dass Bienen und Wildbienen Zugang zu Nektar und Pollen haben. Bei Kulturformen sind Blütenblätter oft so gezüchtet, dass Blütenstempel und Pollen von ihnen verdeckt werden und für Insekten nicht zugänglich sind.
Bezugsquellen
Zwiebeln kannst du saisonal im Bioladen, in lokalen Staudengärtnereien oder über den Bioversand beziehen.
Der richtige Zeitpunkt
zum Zwiebeln setzen ist der Herbst. Dann findest Du auch im Fachhandel und im Bioladen eine große
Auswahl an Zwiebeln für Frühblüher. Einpflanzen kannst Du sie den ganzen Herbst über bis zum Frost – solange der Boden noch nicht gefroren ist.
Gestaltungskriterien
Grundsätzlich kannst Du dein Beet gestalten, wie es Dir gefällt.
Es gibt aber Gestaltungstipps, die sich aus optischen Gründen bewährt haben. Z. B. wirken Frühblüher am schönsten in kleinen Gruppen. Außerdem ist es ratsam, Zwiebeln an Stellen zu setzen, an denen dein Beet am wenigsten Gefahr läuft, zertrampelt zu werden.
Vorbereitung von Pflanzloch
Das Pflanzloch sollte so groß sein, dass jede Zwiebelpflanze, die in dieser Gruppe wachsen soll, ausreichend Platz hat, um sich zu entfalten (Faustregel: so viel lockere Erde drum herum lassen, wie die Zwiebel selbst dick ist – auch oben und unten).
Entferne Steine, Unkraut und vorhandene Wurzeln und reichere das Loch mit Humus an. Dieser dient der Nährstoffversorgung deiner Pflanzen.
Zwiebel in Erde setzen
Setze nun eine oder mehrere Zwiebeln, die eine Gruppe ergeben sollen (z.B. Schneeglöckchen, Krokusse, Winterlinge, …) in das Loch. Achte darauf, dass Du die Zwiebeln mit der Spitze nach oben und den kleinen Wurzelansätzen nach unten in die Erde setzt. Es soll nach oben noch so viel Platz sein, wie die Zwiebel selbst dick ist. Bedecke anschließend deine Zwiebeln mit humusreicher lockerer Erde und wässere den Boden gut, damit sie sich im Boden festigen können.
Pflegearbeit im Jahresverlauf umfasst unterschiedliche Aufgaben, die sich je nach Saison verändern. Von Frühling bis Winter müssen Pflanzen gezielt betreut werden. Im Folgenden erfährst Du, wie Du Deine Pflanzen durch jede Jahreszeit begleiten kannst.
Im Frühling erwachen Pflanzen und Tiere aus dem Winterschlaf: Bäume treiben aus, Frühblüher stecken ihre Köpfe aus der Erde und werden von verschlafen Hummeln und Bienen besucht und Vögel kehren wieder heim – ein emsiges Treiben der Natur, das für Grünpat*innen die Gartensaison einläutet. Lese hier, was für Dich als Grünpat*in im Frühling zu tun ist.
März/April
Winterabdeckung und vertrocknete Reste von Stauden entfernen
Wenn Du vor dem Winter Dein Beet mit Zweigen oder Laub bedeckt und so vor Frost geschützt hast, kannst Du es nun langsam davon befreien. Arbeite altes Laub vorsichtig mit einer kleinen Schaufel oder Hacke in die Erde ein. Der oberirdische Teil von Stauden, der im Winter abgestorben ist, kann jetzt zerkleinert auf dem Beet verteilt werden. Das düngt den Boden auf natürliche Weise. Der unterirdische Teil der Stauden, aber auch Zwiebelpflanzen treiben im Frühjahr wieder nach oben aus.
Erde auflockern und hartnäckige Beikräuter entfernen und neue Erde zugeben
Der Boden kann über den Winter stark verdichten. Deine Pflanzen freuen sich, wenn Du die Erde im Frühling mit einer kleinen Gartenschaufel auflockerst. Der Boden kann so Wasser und Nährstoffe besser aufnehmen. Bei dieser Gelegenheit kannst Du auch die Beikräuter samt Wurzeln aus der Erde ziehen, somit ermöglichst Du Deinen Blühstauden ein besseres Austreiben. Bei Bedarf kannst Du auch etwas frische Erde dazugeben und mit der kleinen Hacke einarbeiten.
Rosenschnitt
Der richtige Zeitpunkt für den Rosenschnitt ist das zeitige Frühjahr oder der Herbst von Oktober bis November.
Aber ACHTUNG: Die Familie der Rosen teilen sich auf in verschiedene Gruppen wie Beet- und Edelrosen, Busch-, Zwerg- oder Kletterrosen. Wildrosen z. B. werden i.d.R. gar nicht geschnitten – und je nach Rosensorte ist auf andere Schnittkriterien und -techniken zu achten. Je nach Gruppe variieren Zeitpunkt und Stärke des Schnitts.
Hier findest Du eine detaillierte Anleitung mit gut verständlichen Zeichnungen und Beschreibungen. Bitte informiere Dich zusätzlich an geeigneten Stellen, wie Du es richtig machst, indem Du z. B. einen Kurs zum Thema „Rosenschnitt“ bei der Münchner VHS buchst. Auch im Internet findest Du jede Menge Tutorials zum Rosenschnitt. Achte dabei genau darauf, was speziell für Deine Rosensorte gilt und ob die Quelle vertrauenswürdig ist.
Du hast Hyazinthen, Narzissen, Tulpen oder Primeln geschenkt bekommen?
Jetzt sind sie verblüht und Du weißt nicht wohin damit?
Frühblüher sind winterhart und eignen sich ausgezeichnet für Dein Grünpatenbeet! Nach der Blüte im Beet ausgepflanzt sammeln sie über den Sommer neue Kraft, um im nächsten Jahr erneut zu blühen. Also bloß nicht in die Tonne, sondern ab damit in’s Beet!
Jetzt sind sie verblüht und Du weißt nicht wohin damit?
Frühblüher sind winterhart und eignen sich ausgezeichnet für Dein Grünpatenbeet! Nach der Blüte im Beet ausgepflanzt sammeln sie über den Sommer neue Kraft, um im nächsten Jahr erneut zu blühen. Also bloß nicht in die Tonne, sondern ab damit in’s Beet!
Sonnenblumen, Ringelblumen, Kornblumen, Mohn… jetzt direkt ins Beet säen
Du schon die ersten Sämereien von Einjährigen direkt auf Deinem Beet ausbringen.
Sonnenblume, Ringelblume, Kornblume, Klatschmohn vertragen leichten Frost ohne Probleme und entwickeln sich kräftiger und robuster, wenn Du sie bereits im frühen Frühjahr (also lange VOR den Eisheiligen) direkt ins Beet säst. Stecke sie jetzt in die Erde und sie werden keimen und sich kräftig entwickeln, wenn sich der Boden langsam erwärmt.
Frostempfindliche Sämerein jetzt um Haus vorziehen
Im Frühjahr kannst Du frostempfindliche Sämereien am Fensterbrett vorziehen, dann sind sie schön kräftig, wenn sie nach den Eisheiligen Anfang Mai nach draußen kommen. Und sie werden bald zu blühen beginnen. Saatgut für Blühpflanzen gibt es in Hülle und Fülle. Lass dich inspirieren und decke Dich rechtzeitig mit den Samen deiner Lieblingspflanzen ein. Auf der Rückseite der Samenpackung findest Du Infos zur Anzucht im Haus bzw. im Freiland.
Als Anzuchtbehälter ist alles Mögliche geeignet: Joghurtbecher, Frischkäsebecher und vieles mehr. Wichtig ist, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann. Durchlöchere den Boden des Anzuchtbehälters mit einem spitzen Gegenstand. Verwende Anzuchterde: Sie ist besonders fein und nährstoffarm und erleichtert den Samen das Auskeimen. Ab März kannst Du auf der Fensterbank Cosmea, Zinnie, Strohblume und viele andere dekorative frostempfindliche Blumen vorziehen.
Wichtig ist, dass Du für die Anzucht eine sonnige Fensterbank dafür zur Verfügung hast. Wenn die Pflanzen nicht ausreichend Sonnenlicht erhalten, bilden sie auf der Suche nach Licht immer längere dünne Stengel und fallen irgendwann um.
Vereinzeln der Setzlinge
Wenn Deine Keimlinge nach den Keimblättern die ersten richtige Blätter gebildet haben, wird es Zeit sie zu vereinzeln und in normale, nährstoffreichere Erde zu setzen. Setze sie einzeln in kleine Töpfchen. Achte auch hier darauf, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann
Ab Mitte Mai
Jetzt sind die Eisheiligen vorbei und es sind keine Nachtfröste mehr zu erwarten. Alle vorgezogenen Jungpflanzen können jetzt raus ins Beet. Auch im Handel gibt es tolle Pflanzen in Hülle und Fülle.
Jungpflanzen abhärten – Achtung Sonnenbrand!
Auch Pflanzen können einen Sonnenbrand bekommen oder von einem unsanften Windstoß schnell umgeworfen werden. Sie müssen deshalb auf Außenbedingungen vorbereitet werden. Zum Abhärten stellst du Deine Pflanzen ein paar Tage an einen halbschattigen, windgeschützten Platz nach draußen: Balkon, Terrasse, Hof … wo Platz ist. So passen sich die Jungpflanzen langsam an die neue Umgebung an. Die Blätter und Stängel werden stabiler und gewöhnen sich an die Sonneneinstrahlung. Wenn eine Pflanze noch sehr zart und instabil ist, binde sie an einen kleinen Stütz-Stab wie Einweg-Essstäbchen oder Grill-Spieße … werde erfinderisch!
Bereite den Boden für die abgehärteten Neuankömmlinge vor: Lockere die Erde mit einer Schaufel oder Hacke, entferne Beikräuter, die Du nicht kultivieren möchtest und mulche sie unter größere Pflanzen in Deinem Beet. Wenn die Erde gut gelockert ist, gib ein bisschen frische Blumenerde dazu und grabe das Pflanzloch. Bevor Du die Pflanze setzt, fülle das Pflanzloch komplett mit Wasser. Wenn das Wasser fast versickert ist, setze die Pflanze in das Pflanzloch. Die Pflanze richtet beim Anwachsen die Wurzeln automatisch nach unten aus, und übersteht deshalb Trockenphasen im Sommer besser.
Einjährige Pflanzen aus dem Handel
Überall findest Du jetzt eine große Auswahl an Blumen, die Dein Grünpatenbeet bunt färben und schon jetzt zum Blühen bringen. Damit sich die Pflänzchen bei Dir wohlfühlen, achte genau auf ihre Standortansprüche. Hinweise dazu findest Du am Etikett, im Gartenratgeber oder im Internet.
Juni
Der Sommer naht und die Photosynthese nimmt Fahrt auf. Beobachte Dein Staudenbeet regelmäßig, kontrolliere die wilden Beikräuter, fülle die Lücken im Beet und nehme die ersten Schnittarbeiten vor.
Von Beikräutern und Unkräutern
Bei regelmäßigem Gießen und Hacken gedeihen Deine Pflanzen. Wild- und Beikräuter entwickeln zu dieser Jahreszeit wahre Superkräfte und überwuchern in Windeseile die kleineren Stauden und Blumen und nehmen ihnen das Licht. Jetzt ist es Dein Job zu entscheiden, wer in diesem Sommer die Vorherrschaft in Deinem Beet hat. Handelst Du nicht, setzt sich der Stärkere durch. Und das sind meistens Wildpflanzen, die je nach Standort sehr unterschiedlich sind z. B. Löwenzahn, Brennnessel oder Nachtkerze, Beifuß, Gras, Giersch…
Entferne unerwünschte Beikräuter unbedingt mitsamt der Wurzel. Dafür muss die Erde rund um die Wildpflanze gelockert werden. Pack die Pflanze an der Wurzel und raus damit.
Bodendecker wie Thymian, Storchschnabel oder Ehrenpreis bedecken nach etwa zwei Jahren den Boden Deines Beetes vollständig. Sie verdrängen Beikräuter und Du musst seltener jäten. Der Boden trocknet außerdem langsamer aus und Du musst nicht so oft die Gießkanne schleppen.
Trotzdem macht es Sinn ab und zu Hand anzulegen, damit sie im Lauf der Zeit nicht auch Deine anderen Stauden überwuchern.
Du kennst eine Pflanze nicht und bist Dir nicht sicher, ob Du sie behalten möchtest?
Auch einer erfahrenen Gärtner*in, begegnet immer wieder mal ein Pflänzchen, das sie nicht kennt. Damit Du nicht aus Versehen einen interessanten Neuling aus dem Beet verbannst, kannst Du Dir mit Hilfe einer App schnell Klarheit verschaffen. Wir möchten Dir ein paar Pflanzenbestimmungs-Apps vorstellen, die auch gut in Kombination verwendet werden können:
Flora Incognita
Mit dieser App ist die Frage schnell beantwortet. Mache ein Bild von Deiner Pflanze, erfahre wie sie heißt, und erhalte weitere Infos zur Pflanze und Verbreitung.
NaturaDB
ist keine Erkennungs-App, sondern eine umfassende Datenbank mit heimischen und nicht heimischen Pflanzen. Hier findest Du jede Menge Informationen über deren Herkunft, Standortansprüche, Wert für Insekten, Blühzeiten und -farben und vieles mehr.
Obsidentify
Diese App kann nicht nur Wildpflanzen erkennen und bestimmen, sondern auch Wildtiere. Obsidentify erkennt ausschließlich wildlebende Tiere und Pflanzen und sammelt sie in einer Datenbank, die wissenschaftlich ausgewertet wird. Diese App belohnt dich mit Tipps und Abzeichen für jede hochgeladene Tier- und Pflanzengruppe und Du kannst an Challenges teilnehmen.
Die Straße – ein hartes Pflaster für Stadtpflanzen
Das Klima im Straßenraum ist deutlich trockener als in einem Garten oder in einer großen Parkanlage: Asphalt, Mauern und Gehwegplatten speichern Hitze und geben sie nicht nur nachts an die Umgebung ab. Das Wasser im Boden verdunstet deshalb um einiges schneller.
Mulchen und Gießen
sind DIE Themen in der heißen Jahreszeit. Da es aber auch in anderen Monaten wichtig ist, haben wir den Themen „Wasser“ und „Mulchen“ extra Kapitel gewidmet.
Platz für Neuankömmlinge
Falls mit der Zeit im Beet Lücken entstanden sind, lasse Dich am Wochenmarkt oder einer Staudengärtnerei inspirieren und ergänze Dein Beet um weitere Stauden, die gerade blühen. Nach ein paar Jahren regelmäßiger Pflege wird Deine Fläche von Frühjahr bis Herbst blühen und Insekten und Vögel mit ausgewogener Nahrung versorgen.
Verblühte Blüten abschneiden
Wenn Du regelmäßig verblühte oder vertrocknete Blüten abschneidest, spart sich die Pflanze die Kraft zur Samenbildung. Rosen oder Stauden bilden dann neue Knospen und blühen in derselben Gartensaison weitere Male.
Samen sammeln oder im Beet verteilen
Schneide regelmäßig vertrocknete Pflanzenreste und Samenstände ab und verteile sie zerkleinert als Mulch auf dem Beet. So können sich die Pflanzen auf natürliche Weise versamen.
Aber Achtung: Das funktioniert nur bei heimischen Pflanzen, die Winterfröste aushalten oder sogar Frost brauchen, um im neuen Jahr zu keimen wie z. B. Stockrosen, wilde Malve, Kornblume oder Mohn.
Viele Blumen sind inzwischen verblüht und haben Samenstände ausgebildet. Sind die Samenkapseln trocken, kannst Du sie abschneiden und für das kommende Frühjahr aufheben und dann wieder neu vorziehen und einpflanzen.
Denke daran, Dein Saatgut daheim noch komplett austrocknen zu lassen und detailliert zu beschriften, damit Du im Frühling noch weißt, welche Pflanze daraus wird. Zum Aufbewahren eignen sich Papiertüten.
Pflege im Staudenbeet
Stauden sind für ihre Robustheit, Langlebigkeit und ihren geringen Pflegeaufwand bekannt und erfreuen oft bis in den späten Herbst hinein mit ihrer Blütenpracht. Jetzt benötigen sie ein bisschen Pflege.
Der Herbstschnitt
Der Herbstschnitt behauptet sich hartnäckig auf der To-Do Liste des ordentlichen Gärtners. Tatsächlich ist bei Stauden ein Rückschnitt im Herbst meistens nicht erforderlich und kann sogar schädlich sein.
Vertrocknete Triebe schützen die Pflanzen vor Frost und bieten gleichzeitig Futter und Lebensraum für Insekten und Vögel. Daher sollte man bei den meisten Stauden, wie beispielsweise dem Lavendel, im Herbst auf einen Rückschnitt verzichten und auf den späten Winter oder das frühe Frühjahr verschieben.
Lediglich bei krankheitsanfälligen Stauden wie Phlox, Rittersporn oder Astern ist zur Vorbeugung von Pilzkrankheiten wie dem Echten Mehltau ein bodennaher Rückschnitt sinnvoll. Entferne in dem Fall auch die befallenen Pflanzenteile und Blätter aus Deinem Beet und entsorge sie z. B. in der braunen Biotonne.
Stauden teilen
Der Herbst ist die Zeit, um Deine Stauden zu teilen. Wenn sich eine Staude bei Dir wohlfühlt, wird der Wurzelstock jedes Jahr größer und kann im Herbst oder Frühjahr geteilt werden. Dafür steche einen Teil der Pflanze einfach mit dem Spaten ab und setze sie an neuer Stelle wieder ein. Das Teilen von Stauden im Herbst regt das Wachstum und die Blühfreude an.
Diese praktische und kostenlose Art der Vermehrung kannst Du mit allen Stauden ausprobieren.
Ganz anders sieht es bei Stauden aus, die im Herbst in voller Blüte stehen. Herbststauden wie z.B. Herbstastern und Herbstanemonen sollten jetzt auf keinen Fall geteilt werden. Verschiebe in dem Fall die Vermehrung auf das frühe Frühjahr.
Wenn Du keinen Platz für die geteilte Staude hast, oder sie gegen eine andere Pflanze tauschen möchtest, bringe sie zu einer unserer Pflanzen- und Samentausch Aktionen mit. Die Termine findest Du im Frühjahr und Herbst bei unseren Veranstaltungen.
Rosenschnitt
Die richtige Zeit für den Rosenschnitt ist im Frühjahr oder im Herbst.
Alle Infos hierzu findest Du im Kapitel Frühling.
Die Natur macht es Dir vor: Bäume werfen ihre Blätter ab und decken Erde und empfindliche Pflanzenteile ab, bevor sich die Schneedecke drauflegt. Dieser natürliche Mulch isoliert den Boden und bietet vielen Insekten ein Winterquartier. Sie freuen sich, wenn sie in Deinem Beet ein sicheres Plätzchen finden, an dem sie bis zum kommenden Frühjahr bleiben dürfen. Lass das Laub, das in Dein Beet fällt also ruhig liegen.
Wenn ein Baum auf Deiner Fläche steht und seine Blätter abwirft, sind keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen gegenüber Frost notwendig. Wenn das nicht der Fall ist, suche Dir Zweige oder Laub und schütze Dein Beet so vor Frost und Schnee.
Ansonsten gibt es im Winter wenig zu gärtnern. Es ist gut zu wissen, dass alle mehrjährigen Staudenarten winterfest sind. Nährstoffe und Wasser werden aus den oberirdischen Pflanzenteilen in das Wurzelwerk umgelagert Das Vertrocknen von Pflanzenteilen zeigt den winterlichen Rückzug der Stauden an.
Manche Stauden sind trotz des winterlichen Rückzugs sehr dekorativ oder bieten in abgestorbenen Stängeln Insekten Nist- oder Überwinterungsmöglichkeiten. Schneide diese deshalb erst nach dem Winter ab – etwa Ende März.