Stellungnahme zum Projekt Grünpaten von Green City e.V. aufgrund des Plagiats von Dorothee Haering
Das Grünpatenprojekt ging bereits 2011 aus einer Aktion von Green City e.V. hervor, bei der Blumenzwiebeln im öffentlichen Straßenbegleitgrün gepflanzt wurden. Das Potential dieser Aktionen wurde von der Landeshauptstadt München (LHM) schnell erkannt und Kontakt zu Green City e.V. aufgenommen. Gemeinsam mit dem Baureferat Gartenbau wurden Rahmenbedingungen für ein Projekt geschaffen, das aus diesen Aktivitäten hervorging: die Grünpaten. Seitdem betreut Green City e.V. eine stetig wachsende Anzahl von Grünpat*innen im ganzen Stadtgebiet. Das Projekt fördert das soziale Miteinander und vernetzt Nachbar*innen im Viertel. Unterstützt und gefördert wird es vom Sozialreferat. Entgegen derzeit anders verbreiteter Meinungen war Green City e.V. somit der Initiator des Projekts und das bereits vor mehr als 13 Jahren.
Bepflanztes Straßenbegleitgrün – Es gibt Spielregeln
Für Aktivitäten im öffentlichen Raum und im Straßenraum gelten Sicherheitsregeln und Gestaltungsvorschriften der Landeshauptstadt, die von den Pat*innen (und von Green City e.V.) eingehalten werden müssen. Diese werden in Workshops und durch eine Online-Toolbox (die Green City e.V. zur Verfügung stellt) an die Grünpat*innen weitergegeben und in einer Patenschaftsvereinbarung festgehalten.
Um der stetig wachsenden Zahl von Grünpat*innen gerecht werden zu können, hat die Staudengärtnerei der Stadt München im Frühjahr 2023 standortangepasste Staudenpakete zusammengestellt. Die Grünpat*innen können für ihre Erstbepflanzung kostenfrei ein standardisiertes Paket wählen – entsprechend ihrer Gegebenheiten vor Ort aus „sonnig“, „halbschattig“, „schattig“ und „schattig mit Wurzeldruck“. Sie können von Grünpat*innen für die Erstbepflanzung bei der Staudengärtnerei abgeholt werden.
Auch Green City e.V. möchte das Projekt weiter optimieren
So ist der Verein beispielsweise seit längerem mit der städtischen Gärtnerei im Gespräch, da sich Grünpat*innen mehr heimische Pflanzen für ihre Beete wünschen. Die Staudengärtnerei arbeitet momentan daran, die Pakete (insbesondere die Angebote für schattige Standorte) anzupassen und nach und nach mit heimischen Arten zu ergänzen.
Seit einer gewissen Zeit tritt die Münchner Bürgerin Dorothee Haering als Kritikerin des Projekts auf. In diesem Zusammenhang betreibt sie seit 2022 das Plagiat „GrünPaten“. Hierzu hat sie einen Instagram-Account ins Leben gerufen und seit dem Winter 2023/2024 eine eigene Webseite.
Bei ihren Aktivitäten hält sie sich nicht an die vorgegebenen Regeln, z.B. Absprachen mit dem Unterhalt, vertragliche Grundlagen und Vorgaben bei der Umsetzung (Setzung von Zäunen, Einbauten, Dekoration, Kletterpflanzen an Straßenschilder etc.). In mittlerweile unzähligen Posts diffamiert sie gleichzeitig die Aktivitäten von Green City e.V. und der Stadt München. Verbunden mit der Aufforderung, keine Grünpatenschaft mit Green City e.V. einzugehen, da man sich dort an Regeln halten muss, die bei ihrer Initiative nicht eingefordert werden. Selbstverständlich hält sich Green City e.V. als offizieller Partner an die Vorgaben der Landeshauptstadt München – genau wie die beteiligten Bürger*innen.
Green City e.V. begrüßt den Einsatz für mehr Grün in der Stadt
Die Gruppe von Frau Haering, die sich selbst als Rebellen bezeichnet, setzt sich ohne Patenschafts-Vereinbarungen mit der Landeshauptstadt beispielsweise über das Verbot von Begrenzungszäunen hinweg. Green City e.V. vermittelt im Projekt die vertraglichen Rahmenbedingungen und Vorgaben der Landeshauptstadt an die zukünftigen Pat*innen. Zu dem Prozedere gehört auch, die Fläche gemeinsam mit dem Baureferat Gartenbau auf Eignung zu prüfen und den Teilnehmer*innen die geltenden Regeln zu erklären.
Unter anderem dürfen die offiziellen Grünpat*innen derzeit keine Zäune anbringen. Green City e.V. ist hier auch seit längerem in Gesprächen mit der Landeshauptstadt und arbeitet darauf hin, dass das Anbringen kleiner Schutzzäune bald möglich sein wird. Das ist auch aus Sicht des Vereins erforderlich, um Grünpatenbeete zu schützen – beispielsweise vor Hunden, parkenden Fahrrädern oder querenden Passant*innen.
Green City e.V. respektiert Frau Haerings Engagement für mehr Grün in der Stadt. Wir würden uns freuen, wenn sich daraus ein eigenes Projekt mit individuellem Namen entwickelt, die Grünpatenschaften von Green City e.V. davon unberührt blieben und keine Konkurrenz-Situation entsteht. In unserer Stadt ist ausreichend Platz für verschiedene Initiativen, die parallel aktiv und kreativ sein können.
Denn grundsätzlich gilt: Je mehr Personen sich für ein grüneres München einsetzen, desto besser.