Radentscheid München

Bürgerbegehren „Radentscheid München“ und „Altstadt-Radlring“

München kommt ins Rollen! Immer mehr Menschen sind in der Landeshauptstadt mit dem Rad unterwegs. Doch auch wenn sich mehr und mehr Münchner*innen aufs Rad schwingen: Wir halten die Situation für Radfahrende in der Landeshauptstadt für deutlich ausbaufähig. Aus diesem Grund initiierten wir mit fünf weiteren Institutionen und Parteien das Bündnis Radentscheid München. Neben Green City e.V. gehören der ADFC München, Bündnis 90/DIE GRÜNEN, der Bund Naturschutz MünchenDIE LINKE München und die ÖDP München dem Bündnis an.

Gemeinsam haben wir die Bürgerbegehren „Radentscheid München“ und „Altstadt-Radlring“ initiiert. Am 4. Juli 2019 konnten wir an den Oberbürgermeister Dieter Reiter stolze 160.000 Stimmen übergeben – und sind damit das mit Abstand erfolgreichste Bürgerbegehren der Münchner Stadtgeschichte geworden!

Was fordert das Bürgerbegehren?

Das Bürgerbegehren „Radentscheid München“ fordert von der Landeshauptstadt München eine flächeneffiziente und sozial gerechte Aufteilung des öffentlichen Raums. Dies soll durch die Umsetzung der folgenden vier Ziele bis 2025 geschehen:

  • Sichere, breite und komfortable Radverkehrsanlagen
  • Stadtweites, lückenloses und engmaschiges Radverkehrsnetz
  • Sichere, komfortable und stressfreie Kreuzungen und Einmündungen
  • Bedarfsgerechte, flächendeckende und sichere Fahrradabstellmöglichkeiten

Außerdem fordert das Bündnis mit dem Bürgerbegehren „Altstadt-Radlring“

  • Geschlossener Ring-Radweg um die Altstadt
  • Breite und sichere Radwege
  • Flottes und entspanntes Radeln für alle
  • Verbindung der zentralen Radwege um die Innenstadt

Am 24. Juli 2019 beschloss der Stadtrat, unsere Forderungen vollumfänglich anzunehmen. Seitdem werden unsere Vorschläge Stück für Stück umgesetzt. Diese Seite bietet einen Überblick über den aktuellen Sachstand der Umsetzung.

Wie werden die Ziele umgesetzt?

Auf dieser Seite erfährst Du, welche Maßnahmen bereits umgesetzt wurden und welche in Planung sind.

Ein guter Radweg ist in erster Linie ein sicherer Radweg. Die neu gebauten Radwege kommen dem Ziel, sicheres, entspanntes und komfortables Radfahren für alle zu ermöglichen, immer näher. Darüber freue nicht nur ich mich, sondern sicherlich auch alle anderen Radfahrenden in dieser Stadt.

Holger Quick

Ziel 1: Sichere, breite und komfortable Radverkehrsanlagen

Um die von uns geforderten Ziele umzusetzen, hat sich der Stadtrat dazu verpflichtet, 20 Einzelmaßnahmen zum Radentscheid pro Halbjahr zu beschließen. Die Umsetzung einer Maßnahme erfolgt in vier Schritten.

1. Beschluss: Die Maßnahme wird zum Grundsatzbeschluss. Es wird entschieden, dass eine Radverkehrsinfrastrukturmaßnahme umgesetzt wird. Die genaue Gestaltung und der Umfang des Projekts werden noch nicht definiert. Erfahrungsgemäß dauert der erste Schritt ein bis drei Jahre. Aktuelle liegen 56 Maßnahmen als Grundsatzbeschlüsse vor.

2. Planung und Beteiligung der Öffentlichkeit: jetzt wird es schon deutlich konkreter. Die Maßnahmen werden der Öffentlichkeit vorgestellt. Betroffene und beteiligte Bürger*innen können Stellung nehmen. Eine besondere Bedeutung kommt den Bezirksausschüssen zu, die die Bewohner eines Stadtteils vertreten. Diese Maßnahmen wurden der Öffentlichkeit bereits vorgestellt

  • Stiglmaier Platz
  • Werinherstraße
  • Engelschalkinger Straße
  • Truderinger Straße
  • Lindwurmstraße
  • Karl-Theodorstraße
  • Ridlerstraße
  • Ungererstraße

3. Detailplanung und Bauvorbereitung: Die im Mobilitätsausschuss beschlossen Maßnahmen werden nun durch das Baureferat konkretisiert. Diese Phase dauert in der Regel drei bis vier Jahre. Bei diesen Projekten ist die Planung der Raumaufteilung bereits weitgehend abgeschlossen:

  • Giesinger Berg und Martin-Luther-Straße
  • Boschetsrieder Straße
  • Rheinstraße
  • Domagkstraße
  • Zeppelinstraße
  • Lenbachplatz und Elisenstraße
  • Lindwurmstraße
  • Pilgersheimer Straße

4. Bauausführung: In der letzten Phase werden die geplanten Maßnahmen Realität. Momentan befinden sich folgende Projekte im Bau:

  • St-Magnus-Straße
  • Querung Stadelheimer Straße

Einen aktuellen Überblick über den Stand der Umsetzung findest Du unter radwegplanung-muenchen.de.

Als Karte                     Als Tabelle

Radwege-Routen sind nur so attraktiv wie ihr schwächstes Glied.

Thomas Häusler

Ziel 2: Rad-Vorrangnetz

Warum müssen Maßnahmen im Rad-Vorrangnetz Priorität bekommen?

Leider gibt es noch zu viele stressige Abschnitte, die mehr Radverkehr verhindern. Deshalb müssen wichtige Lücken und neuralgische Punkte priorisiert werden. Das Rad-Vorrangnetz ist die maßgebliche Grundlage bei allen Akteuren in Politik und Verwaltung. Es ist eine wertvolle Entscheidungsgrundlage und ein Priorisierungsinstrument für zukünftige Planungs- und Baumaßnahmen. Es soll langfristig ein lückenloses Netz aus optisch hervorgehobenen Rad-Vorrangrouten entstehen, das alle Stadtbezirke, Radschnellverbindungen und wichtige Orte des öffentlichen Lebens verbindet.

  • Allen Akteuren in Politik und Verwaltung orientieren sich am Rad-Vorrangnetz
  • Maßnahmen werden am Rad-Vorrangnetz ausgerichtet
  • Lücken und neuralgische Punkte werden mit Priorität umgesetzt

Radschnellverbindungen ins Münchner Umland konnten aus rechtlichen Gründen kein Teil unseres Bürgerbegehrens sein. Sie ergänzen jedoch sehr gut die Maßnahmen des Radentscheids, da sie das Stadtgebiet mit den Nachbargemeinden verbinden. Dann können auch größere Strecken sicher, bequem und schnell mit dem Rad zurückgelegt werden. Derzeit sind Verbindungen nach Garching/Unterschleißheim, Dachau, Markt Schwaben, Oberhaching, Starnberg und Fürstenfeldbruck sowie ein innerstädtischer Radschnellring in der Diskussion.
Der Altstadt-Radl-Ring ist wesentlicher Bestandteil des Vorrangnetzes. Infos zum Stand der Umsetzung gibt es unter altstadt-radlring.de.
Einen aktuellen Überblick der Planung sowie den zeitlichen Ablauf der Netzplaung findest du unter radentscheidmuenchen.de/umsetzung.

Gute Fahrradabstellmöglichkeiten in ausreichender Menge halten nicht nur die Gehwege für den Fußverkehr frei und motivieren, aufs Rad zu steigen – sie sind auch ein sichtbares Zeichen vonseiten der Stadt, dass die Verkehrswende wirklich ernst genommen wird!

Isabel Imhof

Ziel 4: Fahrrad- und Lastenradparken

Im Moment arbeitet die Landeshauptstadt München an einer Strategie für Radabstellanlagen, die Fahrradparkhäuser und Abstellanlagen im öffentlichen Raum kombinieren soll. Diese sollen geschützt, flächendeckend und gut zugänglich sein. Idealerweise sollen sie mit Serviceangeboten wie bspw. Reparatur-Stationen ausgestattet werden und ausreichend Platz zum Abstellen und Anschließen von Lastenrädern und Kinderanhängern bieten.

Unsere Ziele

  • 6000 neue Radabstellplätze pro Jahr
  • Das Verhältnis zwischen Kfz – Stellplätzen und Radabstellplätzen soll mindestens 1:1 betragen, also gleich viele Kfz – Stellplätze wie Radabstellplätze

Die Stadt München bemüht sich 1500 Radabstellanlagen pro Jahr zu realisieren. Bislang wurden folgende dezentrale Abstellplätze neu geschaffen

  • 320 überdachte Stellplätze, teilweise mit Doppelstockparkern
    • U-Bahnstation Laimer Platz
    • U-Bahnstation Böhmerwaldplatz
    • U-Bahnstation Quiddestraße
  • Überdachung bestehender B+R Anlagen
    • U- Bahnstation Quiddestraße
    • U-Bahnstation Böhmerwaldplatz

Jede*r kann bei Bedarf dezentrale Radabstellanlagen bei seinem Bezirksausschuss beantragen! Hier geht’s zur Anleitung samt Formular.

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