Klimaschutz 15. Juli 2022

Hitzewelle in Städten: Das hilft bei Extremwetter

Mitte Juli erwartet Deutschland bereits die zweite intensive Hitzewelle im Jahr 2022. Einzelne Wettermodelle prognostizierten mit bis zu 45 Grad Temperaturen, wie man sie hierzulande noch nicht erlebt hat. Städte sind von solchen Wetterextremen besonders betroffen, weil sie in großem Maßstab mit Beton, Asphalt und Stein versiegelt sind. Solche Flächen speichern die Wärme besonders lange, geben sie nachts ab und verhindern so die Abkühlung. Und diese mangelnde „Verschnaufpause“ in den Nächten ist auch ein großes Problem für unsere Gesundheit. Entsiegelung und Begrünung sind somit eine der wichtigsten Maßnahmen zur Klimaanpassung.

Der voranschreitende Klimawandel wird in diesen Tagen auch bei uns in München erneut spürbar werden. Temperaturen von weit über 30 Grad sind vorhergesagt. Als Folge der Klimakrise werden solche Spitzenwerte zusehends häufiger. Also ist klar, dass wir uns als Gesellschaft auf diese veränderten Gegebenheiten vorbereiten müssen. Denn versiegelte Städte, viel Asphalt und Beton verschärfen diese Hitzeereignisse besonders. Und München gilt dabei als die am stärksten versiegelte Großstadt Deutschlands.

Kurzfristig reagieren – langfristige Änderungen anstreben

Angesichts der anstehenden Hitzewellen im Sommer 2022 können Städte kurzfristig reagieren, indem sie beispielsweise dafür sorgen, dass genügend kostenlose und öffentliche Trinkwasserquellen zur Verfügung stehen. Viel wichtiger ist jedoch, die Stadt langfristig an die neuen klimatischen Gegebenheiten auszurichten und die Infrastruktur demensprechend zu planen beziehungsweise anzupassen.

Asphaltierte Parkplätze und Straßen, Beton- und Steinfassaden. Städte entwickeln sich in Hitzeperioden zu regelrechten Wärmeinseln im Vergleich zum Umland. Abhilfe schaffen: (Straßen-)Bäume, begrünte Dächer und Fassaden oder viele dezentrale, leicht erreichbare Grünflächen. Jeder Quadratmeter begrünter Flächen zählt – selbst temporäre Maßnahmen wie begrünte Parklets oder Schanigärten. Pflanzen haben eine positive Auswirkung auf das urbane Mikroklima. Sie sorgen mit dem  vermehrten Schattenwurf und  durch die Abkühlung, die durch das Verdunsten von Wasser entsteht, für eine spürbare Senkung der Temperaturen.

Begrünen was geht!

Langfristig muss es das Ziel sein, so viele Flächen wie möglich zu entsiegeln. Statt Betonwüsten brauchen wir grüne Oasen in der Stadt. Zum einen, um bei Hitze für Kühlung zu sorgen, aber auch damit die Stadt bei Starkregenereignissen zum Schwamm werden kann, denn Pflanzen mit ihrem Wurzelwerk und Erdreich halten Wasser zurück.

Auch sollten bei der Stadtplanung dringend Frischluftschneisen mitgedacht werden um auch in Zukunft ein lebenswertes Stadtklima sicherzustellen. Unter Frischluftschneisen versteht man freigehaltene bzw. nicht zugebaute Korridore, um die Zirkulation mit frischer Luft in den Städten zu ermöglichen.

Jede*r kann selbst aktiv werden

Zur Abkühlung der eigenen Wohnung helfen Pflanzen ebenfalls – am besten direkt außen vor dem Fenster. So sammelt sich die Wärme nicht hinter der Jalousie und die Verdunstungskälte wirkt als natürliche Klimaanlage. Auch bei der Bepflanzung des Fensterbretts oder des Balkons gilt: Jeder begrünte Quadratmeter hat einen Effekt. Jeder Blumentopf zählt!

Wichtig ist daneben natürlich bei großer Hitze auch ausreichend zu trinken und in den heißen Stunden des Tages die Sonne zu meiden.

Neben Pflanzungen im privaten Bereich gibt es auch die Möglichkeit, sich politisch zu engagieren und für mehr Begrünung stark zu machen. Im Rahmen der Green City e.V. Wanderbaumallee kann derzeit eine Petition für eine dauerhaute Begrünung in der Schwanthalerstraße unterzeichnet werden. Das Ziel: Auf jedem fünften Parkplatz soll dort ein Straßenbaum gepflanzt werden! Denn die Schwanthalerstraße ist ein Paradebeispiel für stark versiegelte Straßenzüge. Man kann sich dort derzeit selbst ein Bild davon machen, wie derartige Stadtgestaltung zur Erhitzung beiträgt.

Hier gibt’s weitere Infos zur aktuellen Petition

Mehr Projekte zum Urbanem Grün mit einem Klick

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