Wie sieht nachhaltige Stadtentwicklung aus? Wie können sich Stadtquartiere dem Klimawandel anpassen? Und warum brauchen wir mehr Freiräume und eine zukunftsfähige Mobilität? Die Jahresausstellung des Referats für Stadtplanung und Bauordnung beleuchtet vielfältige Strategien und Maßnahmen für ein nachhaltiges München von morgen. Unsere beiden ehemaligen FÖJlerinnen Stefanie und Elisabeth durften sich die Ausstellung anschauen und geben uns auf Instagram einen kleinen Einblick:
Begleitend zur Jahresausstellung haben wir digitale Jugendworkshops mit Schüler*innen durchgeführt – mit dem Ziel, junge Menschen für die Ausstellung zu begeistern. Aber auch ihre eigenen Vorstellungen und Wünsche für eine nachhaltige Stadt sollten berücksichtigt werden.
Im Vorfeld erhielten die Teilnehmenden unterschiedliche Materialien zu den Themen Stadtentwicklung, Freiraum und Klimaschutz, die Lust machten, die Jahresausstellung zu erkunden.
Zum Einstieg hörten die Schüler*innen den eigens produzierten Podcast „München 2050“. Darin beschreibt Fridays for Future-Aktivistin Antonia Messerschmidt ihre Dystopie, wie das Leben in München in 30 Jahren aussehen könnte. Die Zuhörenden bestürzte das Szenario – wurde ihnen doch bewusst, wie wichtig es ist, JETZT gemeinsam zu handeln. Der Podcast kann bei Interesse gerne genutzt werden. Bitte wende dich an engagement.plan@muenchen.de.
In einem Escape Game mussten anschließend verschiedene Aufgaben und Rätsel rund um die Themen der Jahresausstellung mussten gelöst werden, während auf dem Smartphone ein erbarmungsloser Countdown läuft. Wenn du auch Lust zum Knobeln hast, dann kannst du hier „Escape München 2050“ runterladen.
Im Februar fanden schließlich die digitalen Jugendworkshops statt. Schüler*innen einer 7. Klasse der Rudolf-Diesel-Realschule, einer jahrgangsübergreifenden Lerngruppe der Montessorischule im Olympiapark und einer Q11 des Willi-Graf-Gymnasiums nahmen an den Zoom-Workshops teil.
Bei der Vorstellungsrunde nannten uns die Schüler*innen ihre Lieblingsorte in München: „im Olympiapark, weil man da so viel machen kann“, „an der Isar, weil es da viel Natur gibt und es nicht nach Autoabgasen riecht“, „auf der Skateanlage, weil ich mich da mit Freund*innen treffen und die Zeit vertreiben kann“.
Anschließend zeigten wir ihnen Bilder zu den Schwerpunktthemen Freiräume, Klimaschutz und „Die Stadt der Zukunft“, die die Jugendlichen bewerteten. Dabei wurde deutlich, dass ihnen viel Grün, breite und sichere Fahrradwege, ein gutes ÖPNV-Angebot und nachbarschaftliche Strukturen sehr wichtig sind. In Kleingruppen wurde weiterdiskutiert: Die Schüler*innen überlegten, was ihnen im Moment in der Stadt fehlt, was man verbessern könnte und wie man diese Ziele erreichen kann. Abschließend kreierten sie ihr Bild von der Stadt der Zukunft. Auch Wochen nach der erfolgreichen Umsetzung unseres ersten rein digitalen Workshops mit Schüler*innen, sind wir immer noch begeistert, wie interessiert die Jugendlichen am Thema waren und wie gut sie sich an ihren Bildschirmen beteiligt haben.
Aus jeder der drei teilnehmenden Klassen nahm eine Delegation am (ebenfalls digitalen) Abschlussgespräch mit Stadtbaurätin Frau Merk am 25. Februar 2021 teil. Die jungen Menschen hatten hier die Möglichkeit, ihre Fragen, Wünsche und Forderungen zu stellen – für eine zukunftsgerechte Stadt. Doch nicht nur die Schüler*innen stellten Fragen. Auch Frau Merk wollte von den Jugendlichen wissen, ob sie sich vorstellen könnten, dass man Schulgebäude außerhalb der Unterrichtszeiten auch anders nutzt und welche „Aufträge“ sie ihr für den Stadtrat mitgeben. Neben mehr Fahrradwegen und weniger Parkplätzen bzw. einer anderen Nutzung dieser, wünschten sie sich auch einen Wald auf der Theresienwiese und einfach viel mehr Grün in der Stadt.
„Bei unserer Reflexionsrunde am Ende der letzten Woche zeigte es sich, wie interessant es für die allermeisten war. Nun interessieren auch die politischen, demokratischen Entscheidungsprozesse und die Schüler*innen waren sehr dankbar, dass sich Frau Merk Zeit genommen hatte und einen Einblick in ihre Arbeit gewährte.“, teilte uns eine Lehrerin im Nachgang mit. Die Schüler*innen der Montessorischule verfassten einen Artikel für ihre Schülerzeitung über den Workshop. Darin waren sich alle Teilnehmenden einig: „Wir wollen mehr Einbeziehung von Jugendlichen in der Stadtplanung und Teilhabe an Planungsprozessen. Wir wollen nach unserer Meinung gefragt werden! Und wir übernehmen gerne Verantwortung! Wir möchten, dass Jugendliche so behandelt werden wie Erwachsene, unsere Meinung muss gehört werden!“
Zur Stärkung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und zur Sicherstellung hoher Qualitätsstandards in der Bildungsarbeit aller bayerischen Umweltbildungseinrichtungen wurde 2006 das Qualitätssiegel “Umweltbildung Bayern“ vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz eingeführt. Aktuell sind rund 145 Einrichtungen, Netzwerke und selbstständig Tätige mit dem Qualitätssiegel “Umweltbildung.Bayern” ausgezeichnet. Green City e.V. wird als langjähriger Anbieter außerschulischer Umweltbildung bereits seit 2006 regelmäßig mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet.
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