10.01.2019, 19:00 - 22:00 Uhr
Münchner Zukunftssalon, Waltherstr. 29 (Rückgebäude), 80337 München
Viele erleben die Gegenwart als Zeit des beschleunigten Wandels, als Zeit des Übergangs. Bekannte Ordnungsmuster in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verlieren an Geltung – ohne dass eine künftige Ordnung schon erkennbar ist. An gesellschaftlichen Utopien, wohin die Reise gehen soll, mangelt es nicht. Angesichts angekündigter und bereits realer ökologischer wie sozialer Katastrophen ist „Nachhaltigkeit“ zu einer rhetorisch vielfach bemühten Chiffre geworden: für globale Gerechtigkeit und ein „gutes Leben“ für alle in den Grenzen der Natur.
Doch gleichzeitig wird die Kluft zwischen Sein und Sollen, zwischen Anspruch und Alltag mit jeder Klimakonferenz eher größer als kleiner. Woran liegt das? An den Machtverhältnissen? An der Macht der Gewohnheit? An den realen oder an den mentalen Infrastrukturen? Liegt es daran, dass wir – wenn wir uns wirklich ernst nähmen – all das in Frage stellen müssten, was wir mit Fortschritt in Verbindung zu bringen gelernt haben, allem voran die Idee unbegrenzten Wachstums?
So stellt sich – drängender denn je – die Frage, was uns individuell wie kollektiv dazu befähigen könnte, dem ökosozialen Burn-out unserer Zivilisation wirksam entgegenzutreten? Wie können wir dabei die nötige Balance zwischen Optimismus und Pessimismus, zwischen Zuversicht und Einsicht, zwischen Beharrung und Wandel, zwischen Aktivismus und Gelassenheit bewahren?
Auf diese Fragen wird Prof. Dr Markus Vogt, Lehrstuhlinhaber für Christliche Sozialethik der LMU München, in seinem Vortrag näher eingehen und Antworten aus Sicht einer „Ethik des Anthropozäns“ geben. Im Anschluss wird Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, Vorstand der Schweisfurth-Stiftung, exemplarisch über nachhaltige Transformationsprozesse (und deren Blockaden) bei Landwirtschaft und Ernährung berichten.
Der Vortrag wird vom Münchner Forum Nachhaltigkeit ausgerichtet. Anmeldung bitte unter anmeldung@oekom-verein.de