Bildung 19. Dezember 2023

10 Jahre Klimaküche

Was hat unsere Ernährung mit dem Klima zu tun? Diese Frage beantworten Expert*innen von Green City e.V. seit nunmehr zehn Jahren im Projekt „Klimaküche“.

Sie informieren Schüler*innen der vierten Klasse bis zur Oberstufe an mehreren Projekttagen über die Vorteile eines regionalen und saisonalen Einkaufs und geben Denkanstöße zu Fleischkonsum, Lebensmittelverschwendung und Bioprodukten. Denn der bewusste Umgang mit Lebensmitteln und deren Herkunft ist nicht nur gut für die eigene Gesundheit, er ist auch ein großer Hebel für mehr Klimaschutz: 30 Prozent unserer Treibhausemmissionen entstammen dem Sektor Ernährung.

Wie alles zusammenhängt und welchen Einfluss das eigene Konsumverhalten hat, haben inzwischen mehr als 4.000 Kinder und Jugendliche aus 174 Klassen in der „Klimaküche“ gelernt. Erstmals im Januar 2013, als Schüler*innen der Emile-Montessori-Schule in Neubiberg gemeinsam mit uns ein Konzept erarbeiteten, um einen gesunden Pausenverkauf zu etablieren.

Ich habe noch mehrmals die Klimaküche nachbesprochen und gefragt, wer etwas geändert hat. Da bewegt sich einiges in den Köpfen der Kinder.

Lehrkraft einer teilnehmenden Klimaküchen-Klasse

Aber auch im außen: Klimabedingte Naturkatastrophen sind für Schüler*innen heute nahezu alltäglich geworden. „Ich erzähle daher viel mehr als noch vor ein paar Jahren, was alles möglich ist, wie stark wir gemeinsam sind und wie wir zu einer sozial-ökologischen Transformation beitragen können“, sagt Katharina Lindemann, die das Projekt verantwortet. Überhaupt könne sie inzwischen thematisch mehr in die Tiefe gehen, da Teilnehmer*innen „mehr Vorwissen mitbringen als vor zehn Jahren“.

Umfangreiche Arbeitsmaterialien zum Thema „Nachhaltige Ernährung und Klimaschutz“ stehen zur Verfügung

10 Jahre Klimaküche

Derzeit aktualisiert unser Projektteam die Rezept- und Arbeitshefte. Im Lauf eines Jahrzehnts sind umfangreiche Arbeitsmaterialien zum Thema „Nachhaltige Ernährung und Klimaschutz“ entstanden, die in Bildungseinrichtungen, Jugendzentren und ähnlichen Institutionen zum Einsatz kommen können. Mehr als 120 Multiplikator*innen, überwiegend Lehrkräfte, haben sich in den vergangenen Jahren in Sachen Klimaküche schulen lassen. Sie haben mögliche Methoden erlernt, mit denen sich Gruppen für eine klimagerechte Ernährung sensibilisieren lassen, und auch geeignete Rezepte zubereitet.

Leo hat heute aus dem Klima-Küchen-Kochbuch Rezepte rausgesucht, dann ist er zum Einkaufen gesaust und hat heute Mittag gekocht. Euer Besuch in der 4a war echt ne Wucht! Leo hat so viel erzählt, es hat ihm total Spaß gemacht. Danke dafür!

Mutter eines teilnehmenden Schülers aus der vierten Klasse

Geht es nach den Vorstellungen der Projektverantwortlichen, sollen in den kommenden Jahren noch mehr Erzieher*innen und außerschulisch arbeitende Pädagoginnen und Pädagogen erreicht werden.

Denn „in der Klimaküche kommen Stärken zum Vorschein, die in einem wissensvermittelnden Schulalltag zu kurz kommen: Wenn Schüler*innen den Einkauf oder den Ablauf in der Kochgruppe organisieren und im geschäftigen Treiben den Überblick behalten, ihren Mitschüler*innen zeigen, wie sich das Kerngehäuse aus dem Apfel entfernen lässt oder wenn sie ganz zum Schluss einen Brotaufstrich nachwürzen, der dann der ganzen Kochgruppe schmeckt – das sind Momente, die in Erinnerung bleiben.“

Wir geben die alten Semmeln immer den Enten, aber nächstes Mal mach ich Semmelknödel daraus.

Schüler, 4b

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